Skip to main content

Große Westharzrunde

Im Herbst 2020 begab ich mich auf eine weitere Rundtour im Harz. Einerseits wollte ich einfach mal wieder raus in die Natur, andererseits wollte ich auch meine neuen Wanderstiefel, die Meindl Berina 2, einlaufen. Die 30 Kilometer lange Rundtour startete und endete in Wildemann. Man kann sie entweder im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn begehen. Obwohl ich selbst gegen den Uhrzeigersinn gewandert bin, empfehle ich, die Tour im Uhrzeigersinn zu absolvieren. Daher ist dieser Bericht auch aus meiner Sicht, entgegen dem Uhrzeigersinn.

Das Parken in Wildemann gestaltet sich sehr einfach. Ein großer Vorteil ist, dass das Auto hier nicht so unbeaufsichtigt steht wie auf einem Wanderparkplatz. Zu Beginn überquert man direkt die Hauptstraße in Wildemann und biegt dann am Anfang des Bärenhöhlentals links zum Kneippbecken ab. Wenn man die Wanderstrecke anders herum läuft als ich es getan habe, bietet sich hier am Ende der Wanderung die Gelegenheit, seine Füße schön abzukühlen.

Ein schmaler Pfad führt bergauf Richtung Schweinebraten. Dieser sollte bei feuchter Witterung nur mit festem Schuhwerk und Trittsicherheit begangen werden. Alternativ könnte man auch den parallel verlaufenden Forstweg benutzen, der nicht so steil ist. Wer sich für den Pfad entscheidet, wird jedoch den schöneren, wenn auch steileren, Aufstieg zum Schweinebraten haben. Die Schweinebratenhütte ist eine beliebte Schutzhütte am Harzer Försterstieg, ausgestattet mit Bänken, Tischen und einer Wetterschutzhütte, die Wanderern eine Pause ermöglicht.

Vom Schweinebraten aus folgt man einem kleinen Pfad noch etwas bergauf Richtung Westen. Auch wenn man hier wieder zurückkommt, lohnt sich der kleine Abstecher hinauf zum Aussichtspunkt am Kalksteinabbau Iberg. Weiter führt der Weg zum Aussichtsturm Iberger Albertturm mit angeschlossenem Biergarten und der Stempelstelle 130 der Harzer Wandernadel. Einige Meter westlich vom Biergarten kann man zudem drei Gletschertöpfe entdecken.

Nun folgt man dem Weg zurück zum Schweinebraten, um dann die Wahl zu haben, wie man zum Taternplatz gelangen möchte. Es gibt drei Wege: den westlichen über den Teufelstaler Berg, den mittleren über den Schwarze-Wald-Weg oder den östlichen über den Spitzigen Berg. Ich habe den Schwarze-Wald-Weg gewählt, weil man von dort immer wieder schöne Blicke in die Landschaft erhaschen kann. Ansonsten kann man einfach der Beschilderung des Harzer Försterstiegs sowie des Harzer Baudenstiegs folgen.

Am Taternplatz angekommen, kann man neben einigen Informationstafeln auch eine Schutzhütte entdecken. Leider ist diese vermüllt, was wohl daran liegt, dass hier eine Bundesstraße und ein großer Wanderparkplatz ist. Nach dem Überqueren der Bundesstraße folgt man der Beschilderung zum Gewitterplatz. Immer wieder eröffnen sich Weitblicke Richtung Westen, bis man schließlich den Gewitterplatz erreicht, wo eine schöne Hütte mit vielen Sitzmöglichkeiten steht.

Vom Gewitterplatz aus folgt man dem Weg bergauf Richtung Osten. Vorbei an einer Quelle, die im Herbst 2020 leider trocken war, geht es einen Höhenweg zur Kaysereiche. Diese Eiche wurde zu Ehren von Oberförster Kayser gepflanzt, der das Anlegen von Wanderwegen wesentlich zur Unterstützung des Kurorts Bad Grund beigetragen hat. In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Köte, eine typische Schutzhüttenform in diesem Bereich des Harzes, sowie die Stempelstelle 131 der Harzer Wandernadel.

Nachdem man die Kysereiche hinter sich gelassen hat, führt der Weg nach einem kurzen Forstweg links ab einen Pfad durch den Wald in Richtung Stempelstelle 141, die sich nach ihrer Verlegung am oberen Hahnenbalzer Teich befindet und zum UNESCO-Welterbe Oberharzer Wasserregal gehört.

Der Weg führt über den Damm weiter auf schmalem Pfad bis zu einem Wanderparkplatz nahe des Prinzenteiches. Den Parkplatz überquert man und biegt dann am See rechts ab, um den fast schon labyrinthartigen, teils kaum sichtbaren Trampelpfaden westlich des Prinzenteiches Richtung Süden zu folgen, bis man an einem weiteren Parkplatz ankommt, der sich direkt an der B241 befindet. Von hier aus folgt man am besten der Beschilderung zur Kuckholzklippe. Der Abstecher ist kurz, lohnt sich jedoch. An der Klippe findet man neben der Stempelstelle 139 der Harzer Wandernadel eine Schutzhütte sowie einen Aussichtsturm, der gleichzeitig auch ein Funkturm ist. Von diesem Turm aus hat man einen herrlichen Blick Richtung Südwesten nach Osterode, Lerbach bis hin zu Göttingen. Auch kann man sehr gut den Verlauf des Harzer Hexenstieges erkennen.

Nun folgt man dem Weg zurück bis kurz vor der Bundesstraße, um dort den Schildern nach Buntenbrock zu folgen. Sobald man links die alte Ziegelhütte erblickt, folgt man den Schildern des Harzer Försterstieges Richtung Norden, auf einem alten ehemaligen Damm entlang. Zur linken kann man immer wieder Blicke auf den Prinzenteich erblicken, bevor man den Försterstieg verlässt, um den Dammweg weiter Richtung Norden zu folgen. Man überquert den Damm des Harderbacher Teiches und betritt nun wieder einen breiten Forstweg, dem man weiter Richtung Norden folgt. Westlich blickt man in das Innerstetal. Man folgt nun am besten der Beschilderung Richtung Wildemann. Leider ist sie in diesem Bereich sehr schlecht, sodass es sinnvoll ist, sich die Strecke hier auf einem GPS-Gerät mitzunehmen und dieser zu folgen, insbesondere wenn man dann in das Innerstetal absteigen möchte, vorbei am Orgelhaus, der Innerste folgend, um dann auf dem alten Bahndamm einen Pfad zu folgen. Dieser führt parallel zur B242, und man kommt hier immer wieder an Relikten aus vergangenen Zeiten vorbei, als der Bergbau hier noch aktiv betrieben wurde und hier sogar eine Bahnlinie hochgefahren ist. Von dieser sind bis auf einige Ruinen in diesem Bereich nichts mehr geblieben.

Wenn man nun denkt, dass man dann Wildemann bequem der Bahnstrecke folgen kann, der muss leider enttäuscht werden. Nachdem man die Bundesstraße überquert hat, geht es auf einem schmalen, steilen Pfad mit Absturzgefahr weiter. Dieser ist als Bergwanderweg SAC T1 eingestuft. Man braucht definitiv Trittsicherheit, schon etwas Schwindelfreiheit und festes Schuhwerk. Auch geht es steil bergauf. Ein kurzer, aber heftiger Aufstieg.

Oben angekommen ist die Beschilderung leider zuerst lückenhaft. Es gibt nur ein Schild Richtung Zellerfeld, später gibt es dann gar keine mehr, und man sollte zwingend nach GPS/Karte laufen, sonst kommt man womöglich ganz woanders raus. Auch sollte man hier auf keinen Fall querfeldein laufen, denn es gibt hier lebensgefährliche senkrechte Abgründe und Felswände. Leider ist es auch so, dass der Forstweg plötzlich endet, und es so aussieht, als wäre es eine Sackgasse. Es gibt jedoch durchs Gestrüpp einen schmalen Pfad, dem man weiter folgt.

Wenn man irgendwann den Funkturm oberhalb von Wildemann erblickt, weiß man, dass man richtig ist. Dieser ist nun auch das nächste Ziel, denn direkt unterhalb davon befindet sich die Prinzenlaube. Besonders die Sonnenuntergänge kann man hier sehr schön beobachten. Auch lädt dieser Ort für ein Picknick, sogar zum Grillen, ein, denn hier gibt es eine große Wiese, viele Sitzmöglichkeiten und eine Feuer- & Grillstelle.

Nach der Prinzenlaube folgt ein steiler Abstieg runter nach Wildemann und zur Innerste, um dann wieder am Startpunkt der Wanderung anzukommen.


Tourdaten

Wildemann – Taternplatz – Buntenbrock Rundwanderung (26,9 km)

  

Wegezeit: Ca. 8,0 Stunden

  

Anstieg: 853m, Abstieg: 853m

Download der GPS-Datei

GPX-Datei downloaden