Die “Big Three”, also die großen Drei beim Wandern: Damit sind die drei Ausrüstungsgegenstände gemeint die man immer braucht und welche gleichzeitig das größte Gewicht haben: Zelt, Schlafsystem, Rucksack. Hier scheiden sich allerdings direkt die Geister bzw. Meinungen. Egal wem man fragt, jeder sagt das “seine” Ausrüstung die beste ist. Das genau DER Rucksack der einzig wahre ist. Fest steht aber: Wenn man sich für einen Rucksack oder Schlafsack entschieden hat dann behält man den möglichst lange. Der Grund ist der hohe Preis.
Zum Zelt selber kann ich aktuell noch nichts schreiben da ich selber aktuell noch ohne Zelt und nur mit einem TARP unterwegs bin. Zu gegebener Zeit werde ich zum Zelt dann aber natürlich auch was zu berichten haben.
Wo ich allerdings schon Erfahrungen gesammelt habe sind beim Schlafsystem sowie beim Rucksack. Fange ich mal beim Rucksack an. Meine ersten Rucksäcke waren alle von Namenhaften Herstellern. Alel waren sie mit einem Tragesystem und schön gepolsterten Gurten ausgestattet. Alle waren sie aber auch nie unter 2Kg sondern deutlich darüber. Der Deuter Aircontact 75+10 ist zwar sehr bequem zu tragen, aber mit 2,650Kg auch sehr schwer.
Ich habe mittlerweile 4 normale Wanderrucksäcke getragen und bin nun bei einem Ultralight-Rucksack der Marke “Hyperlite Mountain Gear 2400 Junction Rucksack” gelandet. Mit rund 400-500 Euro ein stolzer Preis, dafür ist aber das Gewicht unter 1 Kg eine Kampfansage. Trotzdem muss man hier aber nicht auf einen gewissen Komfort verzichten: geräumige Außentaschen, 2 Taschen am Hüftgurt sowie eine Netztasche. Geeignet für Gewichte bis 15 Kg was beim Ultralightwandern aber deutlich unterschritten wird. Zum Volumen noch ein Wort: 40 Liter im Hauptfach, 3,4 Liter in den Außentaschen. Im Gegensatz zu den 75+10 von Deuter ist das eine halbierung vom Volumen. Wenn man aber Ultralight unterwegs ist dann braucht man auch nicht mehr Volumen.
Hyperlite Mountain Hear 2400 Junction Rucksack.
Ganz wichtig beim Rucksackkauf: Lasst euch beraten. Tragt den Rucksack probe (Auch mit Gewicht). Geht ein paar Schritte mit dem Rucksack und probiert verschiedene Größen aus. Bei der Preisklasse von Ultralight-Rucksäcken kann man auch auf eine vernünftige Beratung bestehen. Bei mir hatte die Beratung alleine für den Rucksack 1,5 Stunden gedauert. Fahrt ins Geschäft, macht nichts über Telefon oder Internet. Als Empfehlung kann ich hier das Geschäft “sackundpack” in Krefeld, Alte Linner Straße 79, empfehlen. TOP Beratung insbesondere im UL-Bereich.
Beim Schlafsack ist es ähnlich wie beim Rucksack. Jeder hat seinen anderen Favoriten. Auch hier ist eine Beratung vor Ort wichtig und sinnvoll. Es gibt neben der Wahl von Daune oder Kunstfaser noch die Entscheidung Quilt oder richtigen Schlafsack. Der Unterschied beim Quilt und Schlafsack ist ganz einfach erklärt: Der Quilt verzichtet auf der Unterseite auf Isolierung und Material. Da man im Schlafsack auf den unteren Bereich liegt ist die Isolierwirkung hier gleich null. Deswegen wird beim Quilt bewusst darauf verzichtet. Die Isolierung zum Boden übernimmt die Isomatte. Hier muss ich direkt vor den Billigmatten aus Discountern warnen. Lasst die Finger davon, ihr habt nicht lange Spaß daran und könnt euch ruhigen Gewissens das Geld sparen. Ich habe sowohl eine Therm-A-Rest NeoAir Xlite sowie eine Exped Flexmat. Beide haben sie ihre Vor- und Nachteile. Während die NeoAir eine bessere Isolierung hat ist sie empfindlicher gegenüber spitzen Steinen. Die Flexmat kann man auch schnell als Sitzunterlage verwenden und ist sehr schnell auf und abgebaut und ist leichter als die Neoair, dafür ist das Packmaß wiederum größer. Bei Ultralight-wanderern ist es beliebt bei der Flexmat ungefähr die hälfte abzuschneiden. So liegen die Füße nicht auf der Matte sowie der Kopf. Letzteres liegt hoffentlich auf dem Rucksack welcher als Kissen genutzt wird. Und die Füße sind auch kalt wenn sie auf der Matte sind. Die Flexmat wird entsprechend gefaltet als Rückenpolster beim Rucksack verwendet und erfüllt somit auch direkt einen zweiten Zweck.